Datenbank biologisch-ökologischer
Merkmale der Flora von Deutschland
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Details des Merkmals "Hemerobie"

Merkmalsgruppe Hemerobie
Beschreibung Die Hemerobie ist ein Maß für die Naturferne. Lebensräume und Vegetationstypen werden in eine Skala von den Hemerobiestufen ahemerob (natürlich) bis zur Stufe polyhemerob (naturfern) eingeordnet. Am Ende der Skala steht die metahemerobe Stufe. Sie wird für Standorte vergeben, auf denen kein Pflanzenleben mehr existiert. In BiolFlor werden die Hemerobie-Amplituden von Pflanzen aufgezeigt, in dem jede einzelne Hemerobiestufe, in der eine Pflanze vorkommen kann, genannt ist.
Merkmalsattribute Art des Attributes
Hemerobie Wertebereich
  In dieser Übersicht finden Sie alle Details des Merkmals inkl. der definierten Attribute (zu einem Merkmal vorhandene Informationen) und ggf. deren Wertebereiche (Merkmalszustände).
 
Mögliche Werte des Attributes "Hemerobie"
Bezeichnung Name Beschreibung
a ahemerob
Einfluss des Menschen: Keine anthropogenen Einwirkungen
Arten der Fels-, Moor- sowie Tundrenregionen in manchen Teilen Europas; in Mitteleuropa nur Teile des Hochgebirges
o oligohemerob
Einfluss des Menschen: Z. B. geringe Holzentnahme, Beweidung, Luft- (z. B. Schwefeldioxid) und Gewässerimmissionen (z. B. Auenüberflutung mit eutrophiertem Wasser)
Arten schwach durchforsteter oder schwach beweideter Wälder, anwachsender Dünen, wachsender Flach- und Hochmoore sowie naturnaher Heiden und Trockenrasen
m mesohemerob
Einfluss des Menschen: Z. B. Rodung und seltener Umbruch bzw. Kahlschlag, Streunutzung und Plaggenhieb, gelegentlich schwache Düngung
Arten in Forsten mit entwickelter Strauch- und Krautschicht, Heiden, Trocken- und Magerrasen, extensive Wiesen und Weiden
b b-euhemerob
Einfluss des Menschen: Z. B. Düngung, Kalkung, Biozideinsatz, leichte Grabenentwässerung
Arten der Intensivweiden, -wiesen und -forsten sowie reicher Zierrasen
c a-euhemerob
Einfluss des Menschen: Z. B. Planierung, stetiger Umbruch, Mineraldüngung, starke Bewässerung mit Abwässern
Arten der Ackerfluren mit typisch entwickelter Unkrautflora, des Ansaatgrünlandes, armer Zierrasen, der Intensivforste mit kaum entwickelter Krautschicht, Rieselfelder
p polyhemerob
Einfluss des Menschen: Tiefumbruch (z. B. Rigolen), dauerhafte und tiefgreifende Entwässerung (und/oder intensive Bewässerung), Intensivdüngung und Biozideinsatz, einmalige Vernichtung der Biozönose bei gleichzeitiger Bedeckung des Biotops mit Fremdmaterial
Arten der Sonderkulturen (z. B. Obst, Wein und Ackerfruchtfolgen mit stark selektierter Beikrautflora), Abfalldeponien, Abraumhalden, Trümmerschuttflächen (nur der ersten Sukzessionsstadien, dann Übergang zu a-euhemerob), teilversiegelte Flächen (z. B. gepflasterte Wege, geschotterte Gleisanlagen); Biozönose stark dezimiert; Biotop anhaltend stark verändert
t metahemerob
Einfluss des Menschen: Vergiftete Ökosysteme, vollständig versiegelte Flächen
Biozönose vollständig vernichtet